In unserer neuen online Reihe zu 100 Jahre Burgenland schreibt Jacqueline Berghöfer über das Vereinsleben im Burgenland.

Heute sind im Burgenland rund 4.900 Vereine aktiv. Diese Vielfalt der Vereine reicht von den diversen Sportvereinen bis hin zu den Musikvereinen, welche unser Zusammenleben durch Unterhaltung, sportliche Betätigung und kulturelle Veranstaltungen bereichern. Das Engagement, welches hier in den verschiedenen Vereinen gezeigt wird, ist eine wesentliche Stütze unserer Gesellschaft und sorgt vor allem in den kleinen Gemeinden des Burgenlandes für eine wichtige Belebung der Dorfgemeinschaft.

In den Anfangsjahren des nun zu Österreich zugehörigen Burgenlandes ergriffen die Bürgerinnen und Bürger sofort Initiative, um ein Vereinsleben auch hier fortführen zu können. Denn dieses Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit, welches in den Vereinen vermittelt wird, fand auch damals großen Zuspruch. Theatergruppen, Musikvereine oder Fußballvereine – Gemeinschaften, welche früher von Bedeutung für die Bürgerinnen und Bürger waren und heute einen wesentlichen Bestandteil ausmachen.

Die Freiwillige Feuerwehr

Zwar gilt die Freiwillige Feuerwehr seit 1935 nicht mehr als ein Verein, sondern als Körperschaft öffentlichen Rechts – trotzdem wurde sie jedoch als eine Turnerfeuerwehr ins Leben gerufen, welche im Gegensatz zu heute nicht ihren Schwerpunkt in die feuerwehrspezifische Fachausbildung lagen, sondern eher in die körperliche Ertüchtigung. Als erste burgenländische, damals noch westungarische, Gemeinde hält Pinkafeld bereits 1871 die gründende Generalversammlung einer solchen Institution ab. Im Jahre 1923, als die Gründung des „Burgenländischen Feuerwehr- und Rettungswesen“ erfolgte, gehörten diesem Verband 258 Feuerwehren und 8.438 Mitglieder an.

Heute ist knapp jeder 16. Burgenländer Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr. Im Jahr 2020 bestand der Landesfeuerwehrverband aus 316 Orts-/Stadtfeuerwehren, sowie sechs Betriebsfeuerwehren und der Mitgliederstand umfasst 17.362 Mitglieder. Die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner rückten im Jahr 2020 zu 5.985 Einsätzen aus und arbeiteten bei diesen insgesamt 79.684 Stunden – umgerechnet sind das knapp 9 Jahre durchgehende Arbeit. Diese Zahlen beweisen, dass die Feuerwehren im Burgenland – obwohl die Mitglieder sich ausschließlich ehrenamtlich engagieren – Außergewöhnliches für das Burgenland und alle Burgenländerinnen und Burgenländer leisten.

Jacqueline Berghöfer ist Bezirksobfrau der JVP Bezirk Oberpullendorf und Redakteurin für unseren Flash und das hautnah. Sie engagiert sich selbst bei der Feuerwehr.