In unserer neuen online Reihe zu 100 Jahre Burgenland schreibt Daniel Heintz über den Wirtschaftsstandort Burgenland.
Die burgenländische Wirtschaft florierte nicht immer so, wie wir es heute gewohnt sind. Die Struktur des Burgenlandes erschwerte es, dass es sich homogen weiterentwickelt. Von Anfang an gab es immer eine Nord- und eine Südachse. Das Nordburgenland liegt geografisch in einer sehr guten Lage. Es befindet sich zwischen den wirtschaftlichen Kerngebieten Ungarns, der Slowakei und Österreichs. Das Südburgenland liegt hingegen eher ungünstig. Daher waren die Chancen auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung eher schlecht. Die Landwirtschaft hat dort einen relativ hohen Anteil. Dazu kommt noch, dass das Burgenland über 40 Jahre lang an der Grenze zum Eisernen Vorhang lag. Erst 1989 wurden die Grenzen geöffnet.
Diese Umstände, vor allem die Zeit am Eisernen Vorhang, hinterließen wirtschaftliche Spuren. Es gab wenig Industrie und das Land war dörflich strukturiert.
Doch es gab einen Lichtblick. Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995, änderte sich für das Burgenland alles Schlag auf Schlag. Aufgrund vom sehr niedrigen burgenländischen BIP pro Kopf von unter 70 % des europäischen Gemeinschaftsdurchschnitts und dank der Europäischen Union, erhielt das Burgenland die besten Fördermöglichkeiten, die es gab. Durch unzählige Förderprogramme wie zum Beispiel dem Ziel 1- und dem Phasing Out-Förderprogramm, floss eine Flut von EU-Geldern in das Burgenland. Mit diesen Geldern wurde das Burgenland als Ganzjahresurlaubsland positioniert, indem man sehr viele Thermen errichtete. Eine Vielzahl von Unternehmen wurden gefördert bzw. neu ins Burgenland gebracht. Große Wirtschaftsparks sind entstanden wie zum Beispiel in Heiligenkreuz. Auch war es wichtig, große Leitbetriebe ins Burgenland zu bringen, die heute sogar weltweit exportieren. Dadurch konnte man auch die regionale Wertschöpfung steigern. Durch die EU-Erweiterung im Jahr 2004, wurde es den burgenländischen Unternehmerinnen und Unternehmern immens erleichtert, ihre Exporte zu steigern und dies hatte eine Reihe von positiven Veränderungen zur Folge. Seit dem Jahr 2000 wurden mehr als 30.000 Arbeitsplätze im Burgenland geschaffen. Das ist nicht nur Dank der Unterstützung der Europäischen Union entstanden, sondern auch durch viele tüchtige Unternehmerinnen und Unternehmer.
Wir können stolz darauf sein, uns als Burgenländerinnen und Burgenländer, aber vor allem auch als Europäerinnen und Europäer nennen zu dürfen. Denn unser Bundesland hat wirtschaftlich einiges zu bieten.


Daniel Heintz ist Bezirksgeschäftsführer der JVP Bezirk Oberpullendorf. Daniel ist Redakteur für unseren Flash und aktiv in der Schülerunion tätig.